under my skin…

September 17th, 2011

First day.


Du bist frisch. Und ich sorge mich um dich. Als du der Folie befreit und heiß gewaschen bist, tupfe ich dich vorsichtig trocken. Du brennst, aber du scheinst keine Wunde zu sein. Einzig geschwollen die Haut, die von Nadel und Farbe durchdrungen. Ich lasse dir erstmal etwas Luft.

Später nehme Ich die Heilsalbe – etwas zu viel – und ziehe deine Linie nach. Vorsichtig. Behutsam. Solange bis ich wieder aus dem Haus gehe, bleibst du frei. Vorsichtig gleitet der frische Stoff meiner grauen Hoodiejacke über dich. Behutsam schlängele ich dich in den Ärmel der Regenjacke. Wir gehen raus.

Du bist präsent, ohne präsent zu sein. Ich spüre dich. Ich weiß, dass du da bist, auch wenn es unwirklich scheint. Wir fahren U-Bahn, fahren S-Bahn. Ich ziehe dich nahe an mich ran, dass dich ja keiner anstossen kann. Die verregnete Altonale ist unser erstes Ziel. Kurz einen Ingwertee trinken, es ist stickig und warm drinnen und du willst wieder an die Luft. Ich gebe sie dir.

Holger sieht dich und ist begeistert, schaut genauer hin. Will deine Linie nachfahren, aber ich schütze dich „Nein! Das ist doch ganz frisch!“ Er ist begeistert. Von deinen Linien. Von deiner gewollten Unperfektheit, die perfekt ist.

Du schlüpfst wieder in den Ärmel und wir machen uns auf zum Zwohören nach Wilhelmsburg. Findus spielt. Als wir ankommen, ist der Gig schon in vollem Gange. Ich freue mich, Ahab und Bernd wiederzusehen. Holger macht Ahab ein Kompliment für dich.

Nach einem schönen Abend kommt die erste Nacht mit dir. Ich wasche dich nochmals, und infolge wieder zum Schutz die Heilsalbe. Du störst mich nicht in der Nacht, dennoch schlafe ich unruhiger, schließlich will ich dich nicht verletzen.

Healing days.


Auch wenn ich dich zuhause immer nackt trage, einzig unter dem Schutzfilm der Salbe, so will ich dich im Büro noch nicht zeigen. Einzig meine befreundete Kollegin, die von deinem Termin wusste, bekommt dich zu sehen. Sie ist über deine Schlichtheit überrascht.

Am Abend läuft grad „I got you under my skin“ im Radio als du das nächste mal gesehen wirst. Ich grinse breit.

Fast jeder lange Ärmel den ich die nächsten Tage trage, bekommt einen Fettfleck von der Bepanthen. Macht nix, kann man waschen. Wichtiger ist, dass es dir gut geht. Das Prozedere wird zum Täglichen. Erst Händewaschen, dann dich waschen. Dir Luft geben, dich später dann wieder in den Schutz der Heilsalbe hüllen. Nach ein paar Tagen beginnst du zu jucken. Ich bin zum Glück niemand, der an Wunden kratzt und mich wundert auch fast, dass du keinen sicht- oder spürbaren Schorf gebildet hast. Du machst dich gut. Aber das Jucken nervt. Auch wenn es zeigt, dass du heilst. Am etwa zehnten Tag ist es warm im Büro und zudem werden Umzugskisten gepackt. Ich trau mich erst nicht, dich zu entblößen, aber Ly macht die klare Ansage: „du hast es dir bewusst an dieser Stelle gesetzt, also steh dazu.“ Es dauert ein bisschen, bis dich jemand sieht. „äh, was ist das?“ Und auch Fragen wie: „Geht das wieder weg?“ begutachten dich. Du wirst in dem doch eher konservativen Umfeld nicht ganz verstanden. Bist zu abstrakt. Bei einer gemeinsamen Pause in der Küche erkläre ich dein Konzept. Es verbündet uns und zeigt den anderen, das wir zusammen gehören.

Du polarisierst, wirst du gesehen. Viele verstehen deinen Minimalismus nicht, andere finden dich zu groß aber du weckst auch Faszination.

Du heilst. Spürbar. Das Jucken nervt wirklich. Um dem Ruhe zu geben, ziehe ich manchmal hauchdünne Cremelinien über dich.

Nach etwa 2 Wochen häutest du dich. Der leichte Schorf, den du gebildet hattest, verliert sich mehr und mehr. Nie reiben, immer nur trockentupfen. Oft frage ich mich, wie es die Tätowierten machen, deren Tataus an schwer erreichbaren Stellen platziert wurden.

3 Wochen sind vergangen, als wir zurück zum Ort der Tat gehen. Der Kontrollblick ist gefragt. Der Traktor surrt, als ich reinkomme. Flo und Bernd sind gerade am Zusammenpacken und werfen den ersten Blick auf dich. Das „Sauber, das ist echt super geheilt.“ hört Ahab nicht. Zeit für einen Scherz. Bernd: „Alter, das geht ja gar nicht. Warst du besoffen dabei?!“ Und Flo auch: „Haiaiai.“ Ahab schreckt hoch, legt eine Pause mit dem Traktor ein, aufgeregt „Zeig mal“ – ich versuche, ernst zu bleiben, als ich dich deinem Meister ganz langsam hinstrecke. Captain Ahab atmet erleichtert auf „Ihr Schweine!“ zu den Kollegen und zu mir: „Super, da braucht man nix mehr machen. Gefällt es dir immer noch?“ – „Auf jeden Fall! Es ist perfekt und es polarisiert herrlich.“

Du bist freigegeben. Wir sind jetzt eins. Endgültig.

Die Spur des Traktor // under the black flag

August 2nd, 2011

Vor dem Termin.

Auf einmal steht er fest. In weniger als 10 Tagen. Meine Freude ist groß. Bald schon beginne ich zu zählen… „noch 5 mal schlafen…“ Ab „noch 3 mal schlafen…“ werde ich immer aufgeregter und irgendwie auch ungläubig. Stehe immer wieder vorm Spiegel. Es gibt 2 Bilder. Das, was ich sehe und das Bild in meinem Kopf. Wie es aussehen wird. Es ist nahezu so, als spürte ich es. Phantomtattoo.

Ich erzähle nicht vielen von meinem Vorhaben. Eine Freundin, die letzt erst selbst tätowiert wurde, ist ungläubig verblüfft: „Du hast vor dem Termin keinen Entwurf gesehen?“ – „Nein, wir haben das besprochen. Die Entwürfe sehe ich dann, wenn ich da bin und das passt dann schon. Das weiß ich.“ – Schon beim ersten Gespräch waren der Captain und ich wie Zahnräder, die ineinander greifen. Ich erzählte meine Bild-Idee, mein Grundkonzept, er griff es auf, erweiterte es, es passte. Deswegen keinerlei Bedenken meinerseits. Auch wohin es sollte. Als Rookie hätte ich wohl nie „so groß“ gedacht, aber das Umfassende passte perfekt zum Konzept. Erst wollte ich es mir noch überlegen nach dem Erstgespräch. Aber mein Körper hatte sich schon nach den ersten Metern nach Verlassen des Studios entschieden gehabt. Um den Ellbogen. Seitdem ich das wusste, sah ich es oft schon vor meinem inneren Auge.

Der Tag.

Als ich dann am Samstag, den 18. im Monat Juni viel zu früh aufgeregt aufwache, widme ich mich erstmal meinem Ellbogen. Wissentlich, dass bald dieses Gelenk nie wieder so aussehen wird. Ich mache Fotos, später rasiere ich die Stelle mit frischer Klinge. Pflege die Haut.

Ich habe keine Angst und keine Bedenken. Gespannt bin ich nur, wie der Schmerz sein wird. Und ich denke an die bisherigen Schmerzerlebnisse. Es scheint, als könne dieser Schmerz nicht beschrieben werden.

Je näher die Stichstunde kommt, desto aufgeregter bin ich. Meine Lieblingsplaylist auf den Ohren mache ich mich auf den Weg. Das Wetter wechselhaft. Angenehm.

Ich bin tierisch aufgeregt. Als ich das Studio betrete, werde ich ruhiger. Erst begrüße ich Bernd und seine Kundin. „Geht es bei dir weiter?“ fragt er  – „Nee, heute bekomm ich mein erstes!“

Das Strahlen des Captain begrüßt mich. Er hat 2 Blätter mit verschiedenen Schwüngen dabei. Sein Favorit ist auch mein Favorit. Ich „wusste“ es ja schon vorher: das passt einfach. Idee/Konzeption und künstlerische Ausarbeitung im Zusammenspiel. Bestens.

Nach dem Durchpausen geht’s ans Platzieren. Nicht einfach bei diesem Gelenk. Aller guten Dinge sind drei. Dann nehme ich Platz. Lasse mich lenken. Deutscher HipHop klingt aus den Boxen. Ich bin aufgeregt entspannt. Wissentlich, dass mir gleich bewusst wehgetan wird. Aber noch kenne ich den Schmerz nicht, habe keinerlei Vorstellung.

Medizin, Mechanik und Kunst. So kommt mir das bereitgelegte Arrangement vor. Mein Arm gehört dem Captain. Bevor er loslegt, warnt er nochmal: „Ich habe dir gesagt, dass das süchtig macht?!“ – „Ja, hast du.“

Wir fangen an. Ich erlebe den Schmerz. Es ist schon fies, aber lange nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist ein tiefes Kratzen. Ein über den Asphalt schlittern. Hinfallen. Vom Skateboard. Vom Fahrrad. Mit dem Motorrad. Der Traktor zieht durch des Captains Hand vom Relais gesteuert seine Linien. Es surrt. Und in meinem Kopf laufen die Szenen meiner übelsten Stürze. Dass ich blute, sehe ich nur am Küchentuch, mit dem Ahab immer wieder überschüssige Flüssigkeit abwischt. Zwischendrin kühlen. Das ist angenehm.

Schaue ich rüber zum anderen Arm, der gerade bei Bernd in Bearbeitung ist, sehe ich das Ringen mit dem Schmerz. Es ist an ähnlicher Stelle wie bei mir aber weitaus aufwändiger.

Ich betrachte die Magnetspule und oftmals spüre ich mehr, dass meine Hand fast einschläft, als dass der Traktor sein Scratching betreibt. Und dann wieder kühlen. Da merke ich erst, wie heiß und sensibel diese Wunde ist. Nach der Feinarbeit der Wechsel des Nadelkopfs.

Schmerz, Kopfkino, Traktor und HintergrundHipHop verschmelzen.

Und auf einmal: fertig. Ich soll gucken. Es ist schön. Es ist toll. Es ist perfekt. Es ist meins. Dann werde ich foliert und mit Malerkrepp fixiert. Pflegeanweisung aufgenommen. Bernd will es sehen. Der Captain und ich verabschieden uns. Und ich freue mich auf das Wiedersehen am Abend.

Ich trete aus dem Studio in das Wechselwetter, frage mich, ob sich die Leute an der Bushaltestelle was denken. Ich laufe den Weg zur Haltestelle. Es brennt sehr.

Feels like scratched over the asphalt.

Mein Ellbogen ist mein kostbares Gut, was es zu hüten gilt. Ja nicht anecken.

Als ich später nach fast 3 Stunden die Folie einem Verband gleich aufschneide, sehe ich die Spuren der Verletzung. Leichte Linien von Wundwasser. Heiß und vorsichtig wasche ich es, danach Trockentupfen und Eincremen. Es brennt. Wie hingefallen.

Der erste Freund, der es zu sehen bekommt, findet es super.

Und ich kann nicht glauben, dass das jetzt wirklich meins ist.

Für immer.

Willkommen zuhause

Contrasts

März 23rd, 2011

Being in New Zealand means the experience between a stunning scenic atmosphere and big smiles by getting crazy laughing a lot by getting to know the people or practicing one of the many crazy outdoor activities.

Your soul takes a deep breath:

Sneak a peak: Whakawerawera

März 22nd, 2011

Back in the big City of Sails after one week in Whaka Village. Or to be more exactly Whakawerawera The Thermal Village. It’s part of Rotorua – the smelly town. Anywhere there is a light breeze of sulfur. Sometimes you even see it, sometimes not.

picture: Diana Boeva

We had been four musketeers to achieve and complete works, anybody did before. We had been part of a cooperation between Nomads Hostels and Whaka Village. The so called M.A.D. – Making A Difference. And we really did. One week we went in, out and through the village. We (Craig – Canadian Kiwi, Paula – Dutch, Diana – Bulgarian and me, Isabelle – Germany) learnt a lot about Life and traditions of the Maori. Our timetable had parts of working units and cultural program.

The first day James (Maintenance Chief) and his co-workers took us behind the Presbyterian Church. We had been confronted with a jungle of fern, grasses and tea trees. An old walking trek should be recovered. And all by bare hands – one point to recognize not being in Germany. The Girls and Craig wore Gumboots. I guess the Kiwis love them because I had been always asked if I either don’t like to wear some. But I was fine with my own working boots.

To get an imagination of Whaka: The village isn’t a museum village. Various generations of Maori are living over there. It’s important for them to show the normal and the traditional way of life. We by ourselves had a guided tour first of all. You enter the village passing a small bridge. In the village anywhere there are small wood carved guards and anything seems to be surreal, nearly it seems to be a filmset. Over here a barrier, over there an abandoned house, here the laundry on line and a barking dog in the front garden, there a huge four by four passing with the sound of Hip Hop out of it… and anywhere steam. Building clouds.

Even a clear pool, looking like a mountain’s spring has a temperature on surface of 100 degrees Celsius. In depth of 50 meters it’s already 200 degrees and it’s heating up the deeper you go. In Whaka you also have one of the most active geysers in the country. From the beginning of settlement the Maori used the power of nature. To heat, cook and have a bath.

Whakawerawera is a village which wants to be getting to know. And therefore it had been our duty to recover the savaged treks. A few hours and many cubic meters of wood later, we already had recovered the way to the river. Our minds already played scenes of the future picnic area over there with hot springs are flowing in the river and under the shadow of the tea trees. A really nice picture in mind.

Thursday the 11th of November had been our last real working day. We recovered much more space through the bush. Had the view to two sparkling mud pools and that felt really adventurous. James had been that happy to see the mud pools he had last seen in his childhood. On top we discovered a new mud pool.

The nice thing by working outside in nature is: you see your progressions and you are happy even while getting dirty and maybe even while hurting yourself: you are just happy being outside. Outside in wild nature of Whaka village.

Powerful Places in the very North

März 22nd, 2011

Bay of Islands

90 Mile Beach



Do some Dunesurfing

The best place to eat fish’n chips

Be respectful at Cape Reinga