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Seite 153: „Und was trinken wir jetzt? Kaffee, Grappa, Brandy?“

Mittwoch, Juni 11th, 2014

 

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Ich habe am Wochenende „Zwischen Rotwein, Filetsteak und Popstar-Neurosen“ von Steve Blame gelesen, nein vielmehr verschlungen und jetzt geht es mir so, wie nach einem guten Essen. Ich bedaure, dass ich es zwar sehr bewusst, aber doch so schnell gelesen habe. Bei einem guten Essen bedaure ich, dass alles gegessen ist und würde gern das gleiche Menu nochmal von vorne beginnen, um es dann wirklich vollkommen zu genießen. Klar kann ich (im Gegensatz zum Essen) wieder in das Gespräch der Herren Blame, Dossche und Gronbach eintauchen und mich – wie der Kellner – dazusetzen und gebannt auf die Reflexionen und Diskussionen warten, nur um selbst parallel auch zu reflektieren.

Schon auf dem Buchrücken steht, dass es so sei, als säße man mit am Tisch. Ein Gespräch, moderiert/kommentiert von Steve Blame, der als Gastgeber auch das Thema vorgibt. Als Basis einige Interviews mit bedeutenden Künstlern, dazu der Bezug zum eigenen Leben, die Reflexion und der Austausch an diesem Abend mit einem Psychoanalytiker und Musiker (Dr. Guido Dossche) und einem Anthroposophen und Autoren (Sebastian Gronbach). Steve beschreibt schon im Vorwort ausführlich, wie es zu diesem Abendessen, dieser Gesprächsrunde kam und dass für ihn jeder Mensch kreatives Potenzial hat, was sich nur jeweils anders äußert.

 

Von Kreativität und sich Verlieren.

Jeder Mensch hat sein eigenes Leben, macht Erfahrungen, die sich ins Leben schreiben. Verankern. Ihn prägen. Die Erziehung, das Aufwachsen, Erwachsen werden, Erwachsen sein. Leben. Ich weiß nicht, ob ich das mit dem Kreativsein unterschreibe. Wobei – das Potenzial ist sicher in jedem. Das sieht man bei jedem Kind, was noch mit aller Fantasie und völlig frei zwischen verschiedenen Rollen und Personen wechselt. Von Pirat zur Prinzessin zum Chefkoch und Gastgeber oder doch alles gleichzeitig. Kinder verlieren sich im Moment. Zeit ist relativ. Wir Erwachsenen können das oft nicht so einfach. Das sich absolute Verlieren. Wenn ich schreibe, verliere ich mich, tauche ein in eine ganz andere Welt. Wenn ich ein gutes Buch lese, genauso. Ich verliere mich auch, wenn ich Musik höre. Wenn ich tanze. Doch wie exzessiv ist es? Ich vergesse Zeit und Raum und es ist mir völlig egal, welche Termine am nächsten Tag anstehen, und doch: im Endeffekt finde ich mich in der geregelten Welt wieder. Vielleicht bin ich gerade in der Phase, herauszufinden, was meine emotionale Vaseline ausmacht.

 

Das Filetieren eines Lebens.

Steve Blame analysiert zusammen mit Guido Grossche und Sebastian Gronbach anhand von 10 Kapiteln und verschiedenen Interviews, die er geführt hat, sein eigenes Leben. Man kann nahezu sagen, dass Steve filetiert wird. Man taucht ins Gespräch ein, in die Szenen der Interviews – ich habe mich im Buch verloren. Jeder Mensch vergleicht sich gerne. Und während Steve Parallelen zu den Künstlern aufgezeigt hat, habe ich nach Parallelen zu mir, zu meinem (kreativen) Leben gesucht.

Ein Freund von mir meinte mal, egal zu welchem Leben man sich entscheide, man käme nie um den seelischen Mariannengraben herum. Als Kreativer ist das vielleicht noch intensiver, weil man sich mehr hinterfragt, mehr reflektiert.

Ist es das, was die Kreativität ausmacht? Dass man nichts als gegeben hinnimmt, sondern immer wieder sich und das Umfeld reflektiert?

Wenn man den Herren Blame, Grossche und Gronbach so „zuhört“ und sich derweil automatisch die eigenen Gedanken entwickeln, der Bezug zur Musik und den Künstlern alles miteinander verknüpft, dann wird einem nochmals mehr bewusst, was das Leben ausmacht. Was uns prägt und was wichtig ist. Und dass Kommunikation und sich Austauschen ein großer Part davon ist.

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Ich habe mich in „Zwischen Rotwein, Filetsteak und Popstar-Neurosen“ verloren und wiedergefunden.

Das Buch ist im gonzo-verlag erschienen. http://www.gonzoverlag-shop.de/gonzoverlag/steve-blame-zwischen-rotwein-filetsteak-und-popstar-neurosen/

 

SteveBlame-Gonzo

 

Wildschwein(rotwein)ragout mit Knödeln und Preiselbeeren

Freitag, Oktober 30th, 2009

500g Tier in einem Topf scharf anbraten.
Dann eine klein geschnittene Zwiebel dazugeben.
(nicht zu früh, denn sonst verbrennt sie)
Wenn alles schön angebraten ist, mit Rotwein ablöschen (bitte rot! und gerne großzügig).
Rosmarin, Thymian und etwas Minze dazugeben.
2-3 Schüsse süße Sojasoße oder etwas Honig
(um die Säure des Weins aufzufangen)
Einköcheln lassen.

Dann mit Gemüsebrühe immer wieder auffüllen und mit weiteren Kräuter (Rosmarin, Thymian…) bereichern.
Vielleicht auch wieder einen Schuss Wein rein nach einiger Zeit – aber das bleibt das Geheimnis des Heldes oder der Heldin am Herd.

Insgesamt ca. 2 Stunden köcheln lassen.

Also solange, bis das Tier wirklich zahm und zart ist.

Dazu gibts dann Kartoffelknödel (halbundhalb, oder ganz roh oder wie man will) und Preiselbeeren müssen auch sein!

Das Foto sieht nur etwa drei Prozent so lecker aus wie das Essen schmeckte! Vielen Dank Isi! :)

Wildschweinragout
Der Teller des Konsuls

wildschwein-botschaftstelle
und der Teller der Botschafterin