Posts Tagged ‘Aussicht’

Ich bin hier.

Mittwoch, Januar 22nd, 2014

Ich bin überall da, wo ich sein will. Singapur. Wien. Berlin. Perth. München. Bali. Lech am Arlberg. Houston. Peking. Frankfurt. Kamerun. Montreal. Brüssel. Bern. Graz. Merida. Und an noch viel mehr Orten. In verschiedenen Stadtteilen.


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Als Kind war ich auch oft woanders. Das war auch mit der Grund, warum ich für den normal 15-20minütigen Heimweg gerne mal ne Stunde gebraucht habe. Ich bin schon den Weg gegangen. Wie immer. Aber ich war woanders. Und das ohne einem Kaninchen zu folgen. In meinen Grundschulzeugnissen stand dann immer wieder so etwas wie „Isabelle hat große Phantasie und erzählt schöne Geschichten. Im Unterricht fehlt es an Aufmerksamkeit.“ Ich war eben mal wieder woanders. Ich bin überall da, wo ich sein will. Ich bin hier.

Heute schreibt keiner mehr Beurteilungen über mich. Oder zumindest noch nicht. Meine letzte Beurteilung hatte ich in meinem Jahresgespräch und ehrlich gesagt war ich etwas überrascht, wie der durchaus humorvolle aber doch bisweilen etwas sehr hanseatisch wirkende Geschäftsführer ziemlich genau meine Persönlichkeit auf den Punkt brachte und seine Wertschätzung zum Ausdruck brachte. Er hat mich als Mensch gesehen, dessen Stärken seine Schwächen mehr als aufwiegen. Sowas freut. Hatte ich doch die Jahre zuvor viele Schlachten geschlagen, gerade wegen meiner Persönlichkeit. Wegen dem „Anders sein“. In klaren Strukturen eckt man damit an. Und verstanden zu werden ist nicht leicht. Wer allerdings zum Anderssein eine gute Portion Diplomatie dazumischt, der kann gewinnen. Sympathie. Offenheit. Wissen. Menschen.

Es sind oft Menschen, die mich woanders sein lassen. Wie eben gerade. Der Hafenjunge fragte, ob noch wer Lust hat, was trinken zu gehen und ich schreibe „ja!“ und meine das auch so und bin auch genau in dem Moment in der anderen Stadt. In dem anderen Land. Ich schreibe mich dorthin. Der Kopf ist schon längst da. An manchen Tagen hüpfe ich so zwischen Singapur, Wien, Berlin und meiner eigenen Stadt im Minutentakt. Und jedes mal bin ich komplett vor Ort. Ich sehe die Szenarios. Den Menschen. Den Menschen, der mir gerade schreibt, und der sich vielleicht gerade genauso zu mir denkt, wie ich mich zu ihm. Buchstaben machen keine Distanz. Buchstaben schaffen Nähe. Zeitzonen und Distanzen sind relativ. Ich bin im Moment. Ich bin hier. Und gleichzeitig bin ich auch in Österreich, Panama, Belgien, Venezuela und einfach nur Hamburg. Es ist kein Streckennetz, dafür sind die Synapsen viel zu schnell. Es ist auch kein hastiges, nervöses Durchzappen.
Nein, es ist so wie früher auf dem Heimweg von der Schule. Ich dehne die Zeit aus. Öffne Zeit und Raum und bin an verschiedenen Orten gleichzeitig. Und trotzdem bin ich ganz da. Im Jetzt. Ich bin hier.

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Being in Belgium. // Seeking Captain Zeppos.

Sonntag, Juni 23rd, 2013

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Belgium?!

„Why do you want to go to Belgium?!“ – I had been asked this question quite often, when I told I’m going to have holidays. „Belgium?! Why?“ over and over again.

Well – why Belgium? Because I’ve seen „In Bruges“. Because I wanted to know if there is more than an enlighted Autobahn. I’m fascinated by countries which have more than one language. I love Triggerfinger. I inhaled the book „Unverkäuflich!“ of Bobby Dekeyser. I have never been to Belgium, just to Oostende to take the ferry to Ireland. I wanted to discover this country. Or at least Brussels, Bruges and Antwerp.

It’s been the days after Pentecost – nearly end of May – but with refreshing 13 degrees Celsius the days had been quite refreshing. Also forced by heavy showers. But we had also sunny days. And for sure Belgium to me is a country with an always sunny side. You’ll find it in hidden Cafés, Restaurants, public and private places and especially on a great roof terrace. May be just like that often – you just have to want to discover it. Let you being taken by an invisible hand. Of course: a few hints are allowed. „Spotted by Locals“ as well as „This is Antwerp“.

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I’ll show you my „why“. Or at least as I told Ken, my host in Antwerp: „Hello Ken, well the purpose… Getting to know Antwerp. I’m not that interested in the super-touristic viewpoints. I want to get to know the city flair. Some nice Cafés, Bars or hidden places. I’m interested in Design, Architecture and People. Just want to enjoy two relaxed days in Antwerp.“

Antwerp had been the last city on this trip. Brussels and Bruges I discovered with my best friend, Tina. Now for Antwerp I was on my own – I love to travel alone. You are just yourself. I chose Ken’s place by airbnb. An awesome big loft with a room behind the elevator. A very quick hello and I was on my own.

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I entered my room, the hidden place behind the elevator. A parallel universe. And beside my room a door with signs of prohibition. Of course I had to open it…

I loved  the place of Ken.

Like the days before Antwerp also didn’t have those End of May temperatures…

A-weather

 

But anyway… it was so nice to discover the city by a walk. Or at least a few walks. It was also good that I lost my map at the beginning, therefore I just followed my inner voice and it led me to nice more or less hidden places or at least I just found anything I wanted to. Nice cafés, shops, parks, bars, the waterside…

… and of course – as always and anywhere – I looked for the tiny special things.

The time was much too less in Antwerp and I will be back…

The last evening at K.Zeppos…

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the next morning – way to early – I walked to the central station which has on the outside and in the hall an impressive architecture and if you go down to the other platforms it’s like diving. A different, quite futuristic world…

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byebye, Antwerp

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Botschaft, Versteck, Schatzinsel

Samstag, Februar 2nd, 2013

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Bettchen

Zimmerchen

Lesezone

Ofen

Holzdielenboden

Salon

Dielenboden

Holzboden

Die Halle

nonolulu-abwasch

Ice, Ice, Alster…

Sonntag, Februar 12th, 2012

Und erstmal immer gerade aus. Bis in die Mitte rein. Am Morgen gegen halb elf hatte man noch Freiraum…

erstmal Richtung Norden und auch gucken, ob unter dem Schnee der Nacht auch wirklich Eis ist…

Spuren hinterlassen…

Ice, Ice, Ambassador

Wunderwelt des Eises…

Und dann all way long bis zur Grenze an der Kennedybrücke

Save your soul – you lost it.

Dienstag, November 22nd, 2011

Kaispeicher A. So hießt du mal.

Kaispeicher A, das warst du mal. Jetzt bist du nur noch eine leere Hülle, ein Sockel, der der teuersten Baustelle Hamburgs Halt bietet. Die Idee der Elbphilharmonie ist groß, und hoch ragt inzwischen die Welle empor, einzig immer noch klafft eine offene Wunde in ihrer Mitte.

Der Stapel der Zeitungsartikel, die sich mit der Kostenexplosion beschäftigen, wachsen und wachsen. Verstummt sind die Anmerkungen, dass das Opernhaus in Sydney auch weitaus mehr verschlang als im ersten Kostenvoranschlag. Die Idee der Elbphilharmonie war groß. Ich sage war, denn auch wenn die Glasfassade nicht bröckelt, dann haben doch die Visionen und Bilder der Befürworter inzwischen Risse und Knicke bekommen. Der Architekt de Meuron äußerte sich in der letzten Woche kritisch und trug seine Ansichten vor dem Senat vor. Es ist von zu straffen Zeitlimits in Bezug auf die Frühpläne für die Architekten genauso die Rede, wie Bausünden, die Hochtief begonnen hat. Es gleicht einem schwarzer Peter Spiel auf offener Bühne, was das Volk, einem Tennisspiel gleich, die Köpfe von der einen Seite zur anderen Seite drehen lässt. Mal hier mal da. Wer hat nun Recht in dieser Posse und wieviel schluckt der Schlund noch? Der Schlund der Harmonie an der Elbe.

Kommt man in der Dunkelheit an die Ecke, so sieht man sie, deine einst so mächtigen Mauern. Deiner Kraft beraubt sollst du nun dieses große Philharmonie-Schiff tragen wie Atlas die Erde. Doch die Dunkelheit schluckt deine Last und fast kommt es einem so vor, als gäbe es nur dich. Doch der Bauzaun hält mich ab, zu dir vorzudringen und überhaupt wirkst du jetzt mehr wie ein Legoklötzchen im Großformat – ausgespuckt auf den groben Asphaltteppich neben frisch gegossenen Betontreppen. (Wenigstens sind diese vom urbanen Leben schon gezeichnet, die Spuren der Skater zeigen sich in gewachsten Kanten.) Und du? Deine Rampen fehlen, die Gleise, das alte Kopfsteinpflaster zwischen dem sich Grün hervorwagte. Deine Luken sind verschwunden und du bist in wahrem Worte dem Erdboden gleich gesetzt.

Vorbei die Zeit der Brache um dich, als man noch bis vor an deine Spitze gehen konnte, vorbei an den alten Kränen, und den Atem des Hafens aufsaugen. Vorbei die Zeit, als man durch Parties in dein wohl gehütetes Inneres kam und sich dort über Ebenen hinweg nahezu verlaufen konnte. Geschluckt von deiner Stärke. Isoliert von der Außenwelt. Du warst Kulisse für Geschichten, die sich ins Leben geschrieben haben. Warst ein Ausdruck der Ruhe. Ein stolzer Koloss. In der Nähe der Kehrwiederspitze. Es ist ein Synonym für den Hafen, die Sehnsucht, die Freiheit und die Heimat. Kehr wieder. Komm zurück. Zurück nach Hamburg. Zurück zu mir.

Für dich als Kaispeicher A gibt es kein zurück mehr. Es sind andere Visionen, die du jetzt füttern sollst. Füttern als Atlas der gläsernen Welle, der Kultur und Gäste inwohnen sollen. Dein Inneres wird die Fahrzeuge schlucken und falls die Elbphilharmonie je fertig gestellt wird, werden die Leute dir auf deinem neuen Dach lang promenieren. Aufs Dach steigen kann dir niemand mehr. Du wurdest entkernt. Lange waren etliche blaue Stützen dein einziger Halt. Jetzt wahrst du die Fassade der alten Geschichten. Und eins deiner „A“ ist jetzt wie eine Trophäe im schwarzgläsernen Infowürfel an den Magellan-Terrassen ausgestellt und wacklige Schwarzweiß-Filmchen lassen deine Historie erscheinen. So war es mal. Und so blieb es, auch wenn du längst mehr kein aktiver Speicher warst.

Am Tag wirst du von deiner Last erschlagen, sie hat sich längst ihren Platz in der Stadtkulisse erobert. Steigt man in der Botschaft nonolulus aufs Dach, dann sieht man dich sogar auch schon.

Einzig in der Nacht lässt du noch die alten Geschichten aufflackern und scheinst dich gegen deine neue Bestimmung aufzubäumen. Vielleicht neigt die Baustelle deswegen zur Unvollendeten zu werden…